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Rock, so klassisch wie Beethoven

Classic Rock: Was an Gitarren so fasziniert ★ Das Geheimnis der Superstars von Aerosmith über Beatles und Stones bis Zappa

Die fünf Mitglieder von Fleetwood Mac Richard Drew/AP/dpa

Es ist keine Klassik wie Beethoven.
Aber es sind Klassiker wie Beethovens Götterfunken.

Was ist Classic Rock? Der amerikanische Musikjournalist und Essayist Robert Christgau, einer der einflussreichsten Musikkritiker seit den 1960er Jahren, hat sich viele Gedanken darüber gemacht. Sie haben mit Politik, Rassenkonflikten, Vietnam und Kultur zu tun. 

"Kunst, die den Test der Zeit bestanden hat"

"Kurz gesagt: Rasse, Politik und Pop sind die andere Seite von Sex and Drugs and Rock 'n' Roll", schreibt er. Es sei das, was die 1960er ausmache: Einerseits der Ernst der existenziellen Dinge. Andererseits die pure Lust am Leben, beides manifestiert in der Hippie-Kultur, die einerseits für Protest, andererseits für freie Liebe steht. Und wenn es dann um Classic Rock geht, dann sei das der "Mythos des Rock als Kunstform, die den Test der Zeit bestanden hat" und folglich beständig sei.

Christgaus Journalisten-Kollege Walt Hickey formuliert es handfester. Er sagt: 

Classic Rock begann mit den Beatles und endet mit Nirvana.

Walt Hickey

Wobei er sich so ganz sicher nur darin ist, dass es mit den Beatles begann, das Ende dagegen schwieriger zu bestimmen sei. Lege man nicht zu strenge Maßstäbe an, dann sei die Classic-Rock-Ära womöglich bis heute noch gar nicht beendet.

Classic-Rock ist Dad-Rock

Vielleicht ist die Wahrheit auch die: Classic Rock ist "Dad Rock", also Papa-Rock. So sieht es Will Schube auf spin.com. Das Schöne an seiner Definition ist, dass er nicht viele Worte dazu verliert, sondern einfach 40 Classic-Rock-Bands benennt. Die charakterisieren seiner Meinung nach das Genre.

Dazu gehören U2, Tom Petty, rätselhafterweise die eigentlich wenig rockigen Bee Gees, Frank Zappa, die Dire Straits, Billy Joel, Fleetwood Mac, David Bowie, Neil Young, Jimmy Hendricks, Bob Dylan, die Eagles, Bruce Springsteen, Led Zeppelin und natürlich die Rolling Stones. Und natürlich erst recht die Beatles, Paul McCartney sogar zwei Mal, der nämlich auch noch mit seiner späteren Band Wings.

Das Gute und Wahre bleibt

Da steckt viel Wahres drin. Classic Rock ist nicht Punk. Es ist auch nicht Metal, Grunge oder Alternative. Aber es hat von alldem etwas. Es ist oft stadiontauglich, aber auf Konzerten, bei denen die Bierflaschen an den Lippen landen und nicht auf der Bühne (falls sie denn angesichts der Konzertsicherheitsbürokratie überhaupt noch erlaubt sind) und die Sitze auf ihren Gestellen bleiben. 

Womit wir dann auch verstehen, warum in Classic Rock oft eine melancholische Note schwingt. Es geht um Vergänglichkeit. Darum, dass alles Schöne endet. Dass die Jugend vorbei ist. Aber dass das Gute und Wahre trotzdem bleibt. 

Hach!

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