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Sanremo ★ Wo Italo-Pop geboren wurde

Alles begann in Sanremo ★ Ein Festival, eine Musikrevolution ★ Von Adriano Celentano bis Eros Ramazzotti

Adriano Celentano dpa

Einer der größten Iatlo-Popstars: Adriano Celentano

Bella Italia - als die Deutschen in den 1960ern die Strände in Rimini für ihre Sommerferien entdeckten, da entdeckten sie auch Pizza und Spaghetti, während Italien den internationalen Pop und Rock entdeckte - und etwas ganz eigenes daraus machte.

Eigentlich war das Land eine Hochburg von Klassik und Volksmusik. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Swing, Jazz und Rock'n'Roll dazu, wie überall im Westen. Mussolini war Geschichte, und in der Stadt Sanremo plante der Sozialist Amilcare Rambaldi, ein linkes Musikfest mit erzieherischem Anspruch. Es sollte Jazz geben. Und einen Wettbewerb. Das Casino sollte das Ganze finanzieren.

Landesweite Live-Übertragung im Radio

So kam es dann auch - nur ohne Jazz, ohne linke Politik, ohne erzieherischen Anspruch und ohne Rambaldi. Aber mit Casino, mit Musik, mit Sängern, mit Wettbewerb.  Der Chef des Casinos, zugleich erfolgreicher Blumen-Exporteur, verbündete sich mit dem Chef des staatlichen Fernseh- und Radiosenders RAI. Denn das war die eigentlich revolutionäre Idee dabei: Das Wettsingen sollte live im Radio übertragen werden. Landesweit. Und als Aufzeichnung im Fernsehen. (Live-Übertragungen im Fernsehen waren damals noch zu aufwändig.)

Das erste Sanremo-Festival fand 1951 statt. Es krempelte die Musiklandschaft völlig um und war Geburtsstätte für Hits, die das neue Genre Italo-Pop begründeten und von denen einige Welthits wurden. Alles daran war neu: Der Wettbewerb der Sänger und Domenico Modugno präsentierte hier "Volare (Nel Blu Dipinto Di Blu)". In Deutschland wurde Adriano Celentano ein Star, auch er ein Sanremo-Geschöpf.

Italo-Pop goes international

In den 1970er und 1980er Jahren boomte der Italo-Pop. Künstler wie Umberto Tozzi mit "Ti Amo" und Toto Cutugno mit "L'Italiano" brachten italienische Musik in die Welt. In dieser Zeit entwickelte sich auch das Italo-Disco-Subgenre, das mit Künstlern wie Giorgio Moroder, der Pionierarbeit für elektronische Tanzmusik und Disco leistete, und Bands wie Baltimora, die mit "Tarzan Boy" einen weltweiten Hit landeten. 

Hart wie Nannini, soft wie Bocelli

Abseits von Sanremo schufen Künstler wie Gianna Nannini die Rock-Variante des Italo-Pops, ebenfalls international erfolgreich. Italiens Musik fächerte sich immer breiter auf. Im Mainstream verkaufte Eros Ramazotti seine Musik millionenfach ("Se bastasse una canzone"). 

Und am sanften Ende schlug Andrea Bocelli in Sanremo mit "Con te Partiro" die Brücke zwischen italienischer Oper, Italo-Pop und den Ursprüngen des italienischen Musikfestes.

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